Texte von Lars Rindfleisch
       
       
 

Hessen gewinnt die Premiere
(Fazit zum Bundesvision Song Contest am 12.02.2005)

Die Gewinner aus Hessen: Juli / Foto: dpaDer erste Bundesvision Song Contest der Geschichte ist vorüber und der Sieg geht an das Bundesland Hessen, das durch die Band Juli mit dem Song "Geile Zeit" vertreten wurde. Mit einigem Abstand folgten Fettes Brot mit "Emanuela" für Schleswig-Holstein und Sido mit "Mama ist stolz" für Berlin auf den Plätzen zwei und drei.

Insgesamt wurde es ein gelungener Abend durch den Annette Frier und Stefan Raab mit angenehmer Zurückhaltung führten. Unterstrichen wurde die von Raab angestrebte Ernsthaftigkeit des Wettbewerbs auch durch den Verzicht auf pseudowitzige Einspielfilme zugunsten von echten Informationen über die einzelnen Bundesländer.

Die Auftritte der 16 Acts unterschieden sich etwas in ihrer Qualität. Ex - No Angel Sandy enttäuschte dadurch, dass sie entgegen den Regeln weniger als die Hälfte des Textes in Deutsch sang und das auch noch in einem unverständlichen Kauderwelsch. Zurecht wurde sie mit dem letzten Platz abgestraft, den sie sich mit Mamadee feat. Gentleman teilen darf.
Sido sorgte bei seiner Performance für Überraschung in dem er sich seine Maske vom Gesicht zog und sie dann ganz ablegte. Aber auch sonst hatte er einen starken Auftritt, bei dem er seinen Song durch weitere Musiker und Rapper aufgepeppt hatte. Eines der Highlights des Abends.
Angenehm hoben sich De Randfichten für Sachsen von den anderen Künstlern ab. Ihr Song lockerte den Wettbewerb auf und brachte viel Stimmung in die Halle. Belohnt wurden sie dafür mit einem Platz in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes.

Sido ohne Maske / Foto: dpaNach den Auftritten kam es dann zur Abstimmung, die einem etwas unsicheren System folgte. Per Handy hätte man theoretisch auch bei der Abstimmung eines anderen Bundeslandes für das eigene Bundesland stimmen können. Wieso verzichtet man dann nicht gleich auf die Abstimmung per Handy? Würde Festnetz nicht ausreichen?
Um eine mögliche Manipulation zu verhindern durften die Bundesländer dann auch für sich selbst abstimmen, was zur Folge hatte, dass sich alle Länder bis auf Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen selbst 12 Punkte gaben. Dies egalisierte sich somit.
Sieht man also davon ab kam es zu keinen großen Unterschieden in den Votings der Bundesländer. Schnell kristallisierte sich ein Zweikampf zwischen Hessen und Schleswig-Holstein heraus, bei dem sich dann genauso schnell abzeichnete das Hessen gewinnen wird und dies am Ende ja auch deutlich tat. Ansonsten gab es hier und da leichte Abweichungen in der Punktevergabe. Einzig auffällig war, dass sich die östlichen Bundesländer etwas vermehrt die Punkte zuschoben. Allerdings auch nicht im hohen 10, 12 Punkte Bereich. Dennoch profitieren konnten davon De Randfichten und Virginia Jetzt" für Brandenburg. Macht so eine Punktvergabe also wirklich Sinn oder ist es mehr nur ein Spaß?

Wie dem auch sei. Der Bundesvision Song Contest 2005 war eine unterhaltsame und spannende Veranstaltung zu deren Idee und Umsetzung man Stefan Raab vollends gratulieren kann. Ich bin gespannt ob es zu einer Fortsetzung im nächsten Jahr kommt und welche Künstler dann in Hessen, meinem heimatlichen Bundesland, antreten werden.

© Lars Rindfleisch

Alle Infos zum Bundesvision Song Contest: www.tvtotal.de

 
       
       
 

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