Mia für Deutschland!
(Deutscher Vorentscheid zum Eurovision
Songcontest am 19. März)
 
Der deutsche Vorentscheid zum Grand Prix
Eurovision de la Chanson, oder wie es jetzt
richtig heißen muss Eurovision Song Contest
steht bald wieder an. Mit einem neuen Konzept
sollen mehr jüngere Zuschauer angezogen werden,
was wohl auch gelingen wird. Ob die Qualität des
deutschen Grandprix Songs allerdings tatsächlich
gesteigert wird bleibt noch offen. Eine Band wie
Scooter mag zwar international ganz gut
abschneiden, da sie große Fangemeinden in
Osteuropa hat, ob das restliche Europa von Jigga
Jigga aber sehr begeistert sein wird ist zu
bezweifeln. Ähnliches gilt für Westbam, dessen
Song zwar gar nicht mal so schlecht ist, wie ich
zuerst befürchtete, aber wohl trotzdem nicht
mehrheitsfähig. Da das aber auch für
Deutschland gilt werden uns Westbam und Scooter
europaweit wahrscheinlich erspart bleiben. Und
das ist auch gut so!
Ein wirklicher Favorit hat sich dagegen in dem
von Stefan Raab gecasteten Max gefunden. Dessen
von Raab produzierter Song "Can´t wait
until tonight" reißt zwar auch nicht vom
Hocker, weiß aber durchaus zu gefallen und passt
gut zu Max´ Gesangsstil. Vielleicht hätte Raab
jedoch lieber den Thankyou man mit dessen Song
"Thank you" ins Rennen schicken sollen,
der sich wesentlich schneller im Kopf festsetzt
und darauf kommt es schließlich beim Grand Prix
an ;-) Neben Max zählen vor allem Overground und
Patrick Nuo zu den Favoriten für den deutschen
Vorentscheid, da sie die größten Fangemeinden
stellen. Aber auch ihre Songs sind nicht schlecht.
Overground singen auf deutsch und präsentieren
einen Popsong mit recht eingängiger Musik.
Patrick Nuo´s Song "Undone" hat einen
starken Anfang mit tollem Rhythmus verliert sich
mit der Zeit leider nur etwas im Popeinerlei. Die
beiden Songs gehören auf jeden Fall zu den stärksten
des Vorentscheids, wie auch Laith Al-Deen´s
"Höher".
Mein heimlicher Favorit ist allerdings Mia,
die ihre Musik selbst als Electropunk bezeichnen.
Ihr Song "Hungriges Herz" hebt sich am
deutlichsten aus dem Pop und Grand Prix Einerlei
ab, weiß durch flotte, frische Rhythmen zu überzeugen
und würde sicherlich auch die Grand Prix
Entausscheidung gründlich aufmischen. Mia wären
mit innovativer deutscher Musik in meinen Augen
ein würdiger Vertreter Deutschlands in Istanbul.
Die Berliner Band geht aber leider nur mit
geringen Außenseiterchancen ins Rennen. Die
Chancen der restlichen Songs stehen allerdings
noch schlechter. Tina Frank kennt kaum jemand und
ihr Song ist einfach nur langweilig. Wonderwall
sind zwar schon bekannter und ihr Song hat eher
internationale Qualitäten, aber Überraschendes
hat er auch nichts zu bieten. Der Beitrag von
Sabrina Setlur ist zuletzt ebenso kein Reißer
wenn auch das dazugehörige Video recht nett
anzuschauen ist.
Positiv hat es mich überrascht, dass trotz
der Verjüngung des Vorentscheids immernoch die Hälfte
der Teilnehmer einen deutschprachigen Song ins
Rennen schickt. Letztendlich werden wir auch ganz
gut damit leben können von Max, Overground oder
auch Patrick Nuo international vertreten zu werden,
und wer weiß vielleicht gewinnt am Ende doch Mia.
Ich drücke ihnen auf jeden Fall beide Daumen und
sage nur anrufen!
© Lars Rindfleisch
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