Texte von Lars Rindfleisch
       
       
 

Mein Jahresrückblick 2005

Praktikum in einer integrativen Kindertagesstätte (Februar - Juli)

Sean, Elaine, Moritz und DominikIm Rahmen des Studiums der Sozialen Arbeit musste ich ein pädagogisches Praktikum über sechs Monate machen. Mein Wahl fiel auf einen integrativen Kindergarten, da ich sowohl mit Kindern als speziell auch mit behinderten Menschen gerne zusammen arbeite. Meine Dienststelle war nicht verpflichtet für mich ein Gehalt zu bezahlen und dementsprechend habe ich für lau gearbeitet.

Ich hatte mich auf das Praktikum gefreut wurde aber gleich am zweiten Tag in eine andere Gruppe gesteckt, wie jene die ich bei meinem Hospiztag kennen gelernt hatte. Fand ich natürlich scheiße, war aber ein gute Einstimmung auf die etwas chaotischen Verhältnisse in der Kita, die mich fortan begleiten sollte. Ich fand so keine idealen Bedingungen für einen Praktikanten und die erste Hälfte meine Praktikums lief an mir vorbei. Nach einem guten Gespräch mit dem Leiter der Kita lief es in der zweiten Hälfte dann besser.
Trotz allem bleibt aber festzuhalten, ich hatte viel Freude mit den Kindern, denen aus meiner Gruppe und denen aus allen anderen Gruppen auch und ich habe manches gelernt.

 
Osterurlaub auf dem Pfefferhof (26. März - 03. April)

Dieses Jahr türmte sich im Pfefferhof ein riesiger Schneehaufen. Die Überreste eines großen Schneefalls der vorangegangen Wochen. Ich war die ersten Tage leider etwas krank, was mich aber nicht davon abgehalten hat mit Ina die Osternester zu verstecken. Leider fiel auch noch das Bauerntheater aus und viele Gesichter tauchten nicht auf, die ich gerne wiedergesehen hätte. Aber es war trotzdem wiedereinmal sehr schön.

 
Nah bei ihr (Von Anfang bis Immer Noch)

Normalerweise schreibe ich hier nicht über sehr persönliche Dinge, über Gefühle und Beziehungen. Doch dieses Jahr möchte ich eine Ausnahme machen. Ich werde keinen Namen nennen, aber die Gefühle zu einem Mädchen haben mich sehr bewegt dieses Jahr und bewegen mich immer noch. Denn obwohl ich seit mehreren Monaten weiß, dass sie nicht so für mich empfindet wie ich für sie, sind meine Gefühle weiterhin stark für sie. Erst gestern als ich zuletzt gesehen habe, sah sie wieder so sehr schön aus. Es war unglaublich. Das offene lange Haar, die Klamotten, alles hat gepasst. Die ersten Monate des Jahres habe ich geträumt, die letzten Monate des Jahres habe ich geschwankt zwischen weiterkämpfen und aufgeben. Der Gedanke wie schön es sein könnte mit ihr zusammen zu sein, lässt mich schier ersticken, wenn ich ihn denke und fühle. Ich liebe sie.

 
Impro-Kurs (seit September)

Beim Impro - Sommer auf dem Neroberg erfuhr ich zum ersten Mal davon, dass in Wiesbaden regelmäßige Kurse für Improvisationstheater angeboten werden. Einige Wochen später war ich dann das erste Mal selbst dabei und seit dem regelmäßig einmal die Woche. Es macht wahnsinnig viel Spaß und es hat sich eine sehr nette Truppe zusammen gefunden. Der Kurs beginnt meist damit, dass wir einige Aufwärm-"Spielchen" machen, mit denen wir unseren Kopf frei bekommen sollen. In der zweiten Hälfte geht es dann auf die Bühne, wo wir kleine Szenen improvisieren.

 
Studium Sozialwesen - das fünfte Semester (Oktober - Dezember)

Copyright FH WiesbadenNach dem Praktikum im vierten Semester war ich gespannt darauf einige meiner Mitstudenten wieder zu sehen und genoss die ersten Tage sehr. Nach und nach entstanden dann noch neue Kontakte in meinem Semester und bereits bestehende Kontakte vertieften sich zum Teil. Zudem machte ich die Bekanntschaft einiger netter Erstis, die ich in Theaterpädagogik bei Frau Rosen kennen lernte. Was also die sozialen Kontakte anging fühlte ich mich rundum wohl. Aber auch die Vorlesung waren interessant und vielfältig. Das erste theoretische Hauptstudiumssemester bot zum ersten Mal die Möglichkeit sich seine Vorlesungen frei zu wählen und das war dann doch besser als die Vorgaben im Grundstudium. Im November habe ich dann mein erstes (richtiges) Referat an der FH gehalten über "Kindheit und Konsum" beim Herrn Hohm. Es lief recht gut und ich bin froh es gemacht zu haben. Vorher schon habe ich als Komparse bei einer kleinen Filmproduktion des Fachbereichs Medienwirtschaft mitgespielt, bei der drei Erstis aus der Theaterpädagogikgruppe die Hauptrollen übernommen hatten.

 
Umzug vom Parkfeld in die Gibb (Ende November)

Es hat etwas länger gedauert bis die neue Wohnung fertig renoviert war und wir endlich einziehen konnten. Von Oktober verschob sich der Umzug auf November und es war schon fast Dezember als es dann tatsächlich so weit war. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Samstags Morgens hab ich noch die alte Wohnung im Parkfeld verlassen und Abends dann bin ich nach einem langen Tag in der FH direkt in die neue Wohnung. Anfangs war alles sehr fremd und ich hab mich nicht sehr wohl gefühlt. Aber jetzt wo mein Zimmer voll eingerichtet und eingeräumt ist, wir über Telefon und Internet wieder Kontakt zur Außenwelt haben und ich mich langsam mit der Gibb anfreunde, fühle ich mich doch recht wohl. Das Parkfeld aber wird immer meine Heimat bleiben.

 
Studienexkursion nach Brüssel (11. - 17. Dezember)

Ein netter (früher) Abend mit viel BierDas Thema EU - Sozialpolitik führte uns (8 Studenten und 3 Begleiter) nach Brüssel. Dort machten wir sehr spannende Besuche bei Kommission, Rat und Parlament der EU und anderen europäischen Einrichtungen, bei denen wir viele interessante Dinge erfuhren. Schließlich besuchten wir noch die Fachhochschule EHSAL bei der wir einiges über Belgien und die dortige Sozialarbeit erfuhren und anschließend mit einer internationalen Studentengruppe zusammen trafen. In unserer freien Zeit hatten wir viel Spaß. Zunächst aber landeten wir in einem Sträflingslager (drei Doppelstockbetten auf vielleicht 12 Quadratmeter, kein Schrank, und wir sollten zu fünft drin schlafen), zum Glück aber nur für eine Nacht, dann hatten unsere Gruppenleiter ein neues Quartier besorgt (Danke!). Dort war es sehr nett. Neben den Zimmern auch eine kleine Bar, in der wir uns oft aufhielten, tanzten und Bier tranken (meist waren wir die einzigen Gäste), nur das Frühstück war noch schlechter als im ersten Quartier. Die Tage ließen wir meistens in besagter Bar ausklingen, zuvor schlenderten wir aber noch durch Brüssel und lernten dort Kneipen und Restaurants kennen oder machten uns auf unserem Zimmer einen gemütlichen Abend. Micha versuchte Steffi, Salome und mir Skat beizubringen und hatte uns auch schon fast so weit, dann kamen wir aber leider nicht mehr zum Spielen. Ich fürchte ich habe einen Teil der Regeln schon wieder vergessen. Am letzten Tag stürmten Salome und ich (zusammen mit Lina und Michael) schließlich noch einen Pralinenladen (die nette Verkäuferin durfte eine halbe Stunde lang einpacken). Es bleibt festzuhalten: Wir hatten ein sehr interessantes Programm, die Gruppe fand von Tag zu Tag besser zusammen und so hatten wir viel Spaß zusammen. Am Ende waren wir alle traurig als wir uns trennen mussten. Summa summarum also: Der Aufenthalt in Brüssel war mit eine der schönsten Wochen im ganzen Jahr! Vive l´Europe!

 
Mein Fazit für das Jahr 2005

Schon wieder ein Jahr vorbei. Und wenn ich so zurück schaue war dieses Jahr wirklich ausgefüllt. Die erste Hälfte wurde durch das Praktikum gefüllt und in der zweiten habe ich mir viel Zeit fürs Studium genommen. Insgesamt stand ich dieses Jahr also oft unter Strom und hätte mir manchmal etwas mehr Zeit gewünscht für die ich nichts vorhabe. Andererseits waren es auch viele schöne Dinge, die mich in Anspruch genommen haben und daher war es so schon in Ordnung :-))

 

© Lars Rindfleisch

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