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Dem Mainstream abschwören,
indem man ihn feiert!!
Musik hören gehört zu denen Hobbys, die
einen extrem großen Teil in meinem Leben
einnehmen. Doch wie alles andere auch, würde ich
diese Begeisterung für Musik gerne mit anderen
teilen und da beginnt das Problem. Nicht, dass es
keine Menschen gäbe, die sich ebenfalls für
Musik begeistern, doch wenn ich meinen Freunden
Blur vorspiele oder auf der Arbeit eine CD von
den Busters einlege, bekomme ich Dinge zu hören
wie was hörst du denn da für seltsame Musik.
Auf der Suche nach Anerkennung meiner Musik
verschlug es mich dann in das Forum von intro.de,
wo ich allerdings gleich mit dem Eingeständnis
aneckte, dass ich die Prinzen gerne höre. Dass
ich auch CD´s von den Backstreetboys, Aaron
Carter oder Wolfgang Petry in meiner CD Sammlung
habe, kommt dort im Prinzip dem Hochverrat gleich.
In welche Richtung ich mich also auch orientiere
ich ecke immer an irgendeiner Ecke an.
Es gibt in meinen Augen vor allem zwei
verschiedene Typen von Musikhörern. Die einen
orientieren sich weitestgehend an den Charts und
allgemein bekannten Songs und Künstlern,
verteufeln aber gleichzeitig Bands wie die
Backstreetboys oder Sänger wie Britney Spears.
Manche von ihnen haben Britney Spears oder BSB
zwar selbst in ihrem CD Regal stehen, verteufeln
dann aber dafür die Superstars oder was sich
sonst gerade so in den Charts tummelt. Musik die
nicht im Radio läuft, durch einen Film oder
irgendwie anders bekannt geworden ist, kennen sie
weitestgehend nicht und interessiert sie auch
nicht wirklich. Kein Wunder also, dass Blur oder
die Busters beim ersten Hören etwas seltsam für
sie klingen.
Die andere Gruppe orientiert sich
weitestgehend jenseits der Charts. Sie haben mit
der ersten Gruppe gemeinsam, dass sie Britney
Spears und BSB verteufeln, gehen aber noch weiter
und erklären die Charts mit kleinen Ausnahmen
zum Tabubereich. Mainstream gleich schlecht. Sie
hören Musik die für die erste Gruppe meist
unbekannt ist und lesen Musikzeitschriften um
neue Bands oder Sänger kennenzulernen. Sollte
sich einer ihrer Favoriten doch einmal
ausversehen in die Charts verirren beäugen sie
dies durchaus mit kritischen Augen und fürchten,
dass dieser sich dem Mainstream angenähert haben
könnte. Ohne es zu merken bilden sie sich so
ihren eigenen Mainstream in dem gewisse Bands
einfach keinen Platz haben. Sie hören zwar schon
verschiedene Musik und sind über Alben oft
verschiedener Meinung, sind sich aber darin einig
welche Musik sich nicht gehört gehört.
Mein Dilemma liegt nun darin, dass ich mich in
keiner der Gruppen wirklich heimisch fühle. Mit
dem Bekenntnis, dass ich Musik von z.B. Britney
Spears und O-Town durchaus gut finde und mit den
bereits oben erwähnten Alben (BSB, Aaron und
Wolle) in meiner CD Sammlung finde ich in keiner
der Gruppen Zuflucht.
Mi den aktuellen Alben von Pink und Avril Lavigne
finde ich in der ersten Gruppe Freunde, bewege
mich in der zweiten Gruppe aber schon wieder in
einem Grenzbereich, der mich eher aus Gruppe Zwei
ausschließt als mich ihr annähert.
Mit Alben von Badly Drawn Boy, Tocotronic,
Barenaked Ladies, Blur oder Zoot Woman find ich
mich dann wieder mitten in der zweiten Gruppe
wieder, in die ich aber aus bereits erwähnten Gründen
eigentlich gar nicht reinpasse.
Es gibt einen Weg aus diesem Dilemma: dem
Mainstream abschwören, einfach die Musik hören,
die mir gefällt und so zu dem zu stehen was ich
bin. Kein einfacher Weg, da ich gleichzeitig auf
der Suche nach Anerkennung bin und andere
Menschen gerne für die Musik, die ich höre
begeistern würde. Am Ende aber wohl der einzige
richtige Weg. Allerdings habe ich soeben zwei
verschiedene Arten von Mainstream definiert,
einmal das, was wir allgemein unter Mainstream
verstehen und einmal den Mainstream, der sich
dadurch kennzeichnet, dass er das, was wir sonst
unter Mainstream verstehen, ausgrenzt. Es bleibt
also nur eins: Dem Mainstream abschwören, indem
man ihn feiert!
Im Klartext heißt das, dass es zu einem
Mainstream geworden ist, alles peinlich zu finden,
was irgendwie mit Mainstream zusammehängt, vor
allem in der Musik, aber auch anderswo. Das muss
ein Ende finden, denn es nervt tierisch und am
Besten kann man dem ein Ende setzten indem man
zudem steht, was man gut findet, auch wenn es
Mainstream ist. Keine einfache Aufgabe, da ich es
oft selbst als peinlich empfinde, aber packen wir
es an.
Aus diesem Grunde werde ich in Zukunft auf
dieser Homepage mich im Abstand von 2-3 Tagen zu
etwas bekenne, dass dem Mainstream zugeordnet
wird und den Anfang mache ich indem ich die in
diesem Text bereits genannten Bekenntnisse
nocheinmal präzisiere:
Ich bekenne, ich besitze das erste Album
der Backstreet Boys.
Ich bekenne, ich besitze das erste Album
von Aaron Carter.
Ich bekenne, ich besitze drei Alben von
Wolfgang Petry.
Ich bekenne, ich finde Musik von Britney
Spears manchmal gar nicht so schlecht, z.B. die
Singles "Baby one more time" und "I´m
not a girl not yet a woman".
Ich bekenne, ich finde die Singles "Liquid
Dreams" und "All or nothing" von O-Town
richtig gut.
© Lars Rindfleisch
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