6. Die lieben Kollegen (meistens
waren sie es auch wirklich)
Mit den meisten Kollegen kam ich von Anfang an
gut aus, nur die wenigsten waren mir auf Anhieb
unsympathisch. Ich hatte auch noch Glück und
hatte mit den weniger sympathischen auch wenig zu
tun.
Zu den unsympathischen möchte ich mich auch
nicht weiter groß äußern. Nur soviel bei einer
Kollegin (der Drachen) waren ein anderer Zivi und
ich uns total einig. Ein anderer Kollege war auf
den ersten Blick eigentlich sehr sympathisch, am
Ende aber ziemlich anstrengend.
Wo ich gerade beim Lästern bin, sei noch erwähnt,
dass es lustig war mitzubekommen wie die lieben
Kollegen mit dem einen Kollegen über den anderen
lästerten und dann mit dem anderen über den
einen. Vornerum dann die aufgesetzte
Freundlichkeit als sein alles in bester Ordnung.
So viel zur Kollegialität, aber das tangierte
mich nur peripher, denn ich wusste ja das ich
mich bald wieder verdrücken würde.
Jetzt aber zu den wirklich lieben Kollegen. Da
wäre erstmal die nette Kollegin der ersten Tage,
die mich freundlich aufgenommen und gar am ersten
Tag sogar gleich nach Hause chauffiert hat. Dann
wäre da der nette Kollege, der mich und die
anderen Kollegen bei Bedarf desöfteren mit Essem
versorgt hat und mir zur Weihnachtsfeier einen
Piccolo zum Geschenk machte. Oder die nette
Busfahrerin, die mich am Anfang zwar mal ganz schön
zur Sau gemacht hat, am Ende aber als Dank für
Helferdienste mir zu Weihnachten ebenfalls einen
Piccolo schenkte.
Dann vor allem auch noch die nette Kollegin
mit der ich am Ende auch am meisten zu tun hatte,
da ich die meiste Zeit in ihrer Gruppe verbracht
habe. Sie war nur etwas älter als ich und ich
habe viele lustige und positive Erinnerung an die
Zeit mit ihr. Erwähnt sei da ihr Joghurtattentat
auf meine Wenigkeit, dem ich aber geschickt
entgangen bin, oder auch die Trolli Kühe. Eine
Zeitlang war ich mal von ihrem Auftreten etwas düpiert,
aber das legte sich alsbald. Sie ist auf jeden
Fall wohl die Kollegin die ich in bester
Erinnerung halten werde.
Einen anderen sehr sympathischen Kollegen hätte
ich jetzt fast ganz vergessen. Gegen Ende hatte
ich leider weniger mit ihm zu tun. Anfangs aber
sehr viel und ich habe mich in seiner Gegenwart
immer wohlgefühlt. Unter anderm auch auf dem
Betriebsausflug.
Gegen Ende stieß ich noch auf ein paar andere
nette Kolleginnen mit denen ich bis dato eher
wenig zu tun hatte. Auf meiner Abschiedstour
zuletzt zeigte sich dann auch nochmal das mit den
meisten Kollegen im Prinzip recht gut auszukommen
war. Einiger machten mir gar zusammen ein
Abschiedsgeschenk, das ich von einem Zivi überreicht
bekam. Leider weiß ich aber nicht genau von wem
alles etwas dazugegeben wurde, aber in etwa kann
ich es mir auch denken.
Die Zivis waren natürlich auch Kollegen von
mir und ich habe sie nicht vergessen. Im
Gegenteil ich habe ihnen sogar einen eigenen
Bericht gewidmet. Mehr über die Zivis also in
der nächsten Folge von "Zwidileistender in
einer Werkstatt für Behinderte" ...
© Lars Rindfleisch
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