7. Wir Zivis und wie wir so
drauf waren
Ohne die anderen Zivis wäre die Zeit in der
WfB nur halb so lustig gewesen. Da war erstmal
Daniel mit dem es immer sehr lustig war. Ich
denke da z.B. daran, als wir zusammen typische
Sprüche der Behinderten zu einem WfB Song
zusammenstellen wollten oder unsere gemeinsamen Lästereien
über den Drachen. Er war es auch, der am Anfang
die Aufgabe übernommen hat mich in die
Aufsichten einzuführen und über die Umstände
in der WfB aufzuklären. Was oft sehr aufschlußreich
war. Mit der Zeit sollte sich heraus stellen,
dass er auch ein etwas schräger Typ ist, der auf
Filme steht die oft nur unter der Ladentheke
vergeben werden.
Dann war da noch Sascha, der mir von Anfang an
etwas suspekt war. Nicht der Typ mit dem ich mich
unter normalen Umständen anfreunden würde.
Entsprechend hatten wir auch wenig miteinander zu
tun.
Alsbald stießen
dann Kristof und Timo hinzu. Timo ist ein
Computerfreak mit dem ich immer Recht gut auskam.
Wie sich herausstellen sollte, muss er zu
Schulzeit ein ganz Schlimmer gewesen sein, der
immer arme Mädchen geärgert hat ;-)
Mit Kristof kam ich eindeutig am Besten aus.
Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass wir in
einigen Dingen auf einer ähnlichen Wellenlänge
liegen, was sich auch desöfteren bestätigen
sollte. Wie ich will er nach seiner Zeit als Zivi
(und zwei Monaten die er als Gruppenleiter noch
dran hängt) im Bereich Soziale Arbeit studieren.
Unvergessen sind unsere hart umkämpften
Kickerpartien. Anfangs trugen wir diese noch
heimlich, während der Arbeitszeit aus (nur
einmal wurden wir dabei erwischt), später dann
verschoben wir sie auf unsere Pausen. Von Pause
war dann allerdings nicht mehr viel zu spüren,
nicht selten kamen wir geschaffter aus der Pause
hinaus, als wir in sie hinein gingen. Diese (meist)
spannenden Spiele vermisse ich zur Zeit richtig. 
Später stieß dann noch Farrim dazu, den ich
allerdings kaum zu Gesicht bekam und daher nicht
wirklich etwas über ihn sagen kann. Im Nachinein
traf ich dann auch nochmal auf Kai, meinen
Nachfolger als Zivi, den ich schon kennen gelernt
hatte, als er sich in der WfB vorgestellt hatte.
Was ich abschließend noch anmerken möchte,
ist dass Timo, Kristof und ich am Ende ein gut
einsgespieltes Team waren. Wie eine Busfahrerin
verlauten ließ, würde morgens bei der Ankunft
der Behinderten nichts mehr funktionieren seit
wir nicht mehr da wären. Ich finde, da darf man
doch ein wenig stolz drauf sein, oder?
Wo alle Zivi durch mussten (oder durften?)
waren die Zivilehrgänge über diese erfahrt ihr
mehr in der nächsten Folge von "Zwidileistender
in einer Werkstatt für Behinderte" ...
© Lars Rindfleisch
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