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13. Die letzten Tage oder die WfB-Abschiedstour

Am Ende waren die zehn Monate dann schnell rum und so langsam mischte sich das Gefühl von Freude darüber den Zivildienst bald hinter sich gebracht zu haben mit ein wenig Wehmut all das Liebgewonne hinter sich zu lassen. Ich hatte mich vor allem gegen Ende meines Zivildienst sehr wohl in der Werkstatt gefühlt und es war klar, dass mir der Abschied nicht allzu leicht fallen würde.

Nachdem ich in der letzten Woche sowieso schon einen kleinen Freibrief erhalten hatte und mir so nicht mehr allzuviel Stress machen musste stand auch schon bald der letzte Tag vor der Tür. Das letzte mal Aufsicht, das letzte mal ein "tolles" Mittagessen, das letzte mal ein wenig arbeiten.

Nach dem Frühstück begann ich dann mit meiner Abschiedstour durch die WfB. Ich schaute in jeder Gruppe nochmal vorbei und verabschiedete mich von Kollegen und behinderten Mitarbeitern. Eine schöne Erfahrung, da ich im Laufe des Tages wiederholt feststellen konnte, dass es nicht nur für mich ein schwerer Abschied war. Doch den schönsten und zugleich schwersten Abschied hatte ich noch vor mir.

Ersteinmal kam ich ein wenig in Stress. Ich hatte Kuchen mitgebracht um mit zwei Gruppen Abschied zu feiern. Das Ganze musste in der Kantine organisiert werden und eine Weile hatte ich das Gefühl, dass mir am Ende die Zeit nicht mehr ausreichen würde um mich von allen ausgiebig zu verabschieden. Manche Behinderte wären mir dann am Ende tatsächlich noch fast davongelaufen, wenn Feierabend ist sind sie weg, die kennen da nichts. Aber ich hab sie mir dann doch noch alle rechtzeitig geschnappt ...

RainerDer Abschied von den beiden Gruppen mit denen ich am meisten zu tun hatte war dann aber auch in aller Kürze sehr schön. Nachdem ich mich von allen verabschiedet habe und Rainer gleich mehrfach geknuddelt habe stand ich den Tränen dann doch sehr nah. Aber ich war nicht traurig, ich war glücklich. Ich hatte eine sehr schöne Zeit hinter mich gebracht, an die ich mich immer wieder gerne zurückerinnern werde.

Was sonst noch alles in dieser Zeit geschah erfahrt ihr in der nächsten Folge von "Zwidileistender in einer Werkstatt für Behinderte" ...

© Lars Rindfleisch