Texte von Lars Rindfleisch
       
       
 

Mein Jahresrückblick 2003
Teil Zwei: Juli - Dezember

Meine CD des Jahres (Juli)

Wir sind Helden"Die Reklamation" von Wir sind Helden ist für mich die CD des Jahres 2003. Poppige, flotte Rhythmen mit eingängigen Melodien und einer prägnanten Stimme der Sängerin Judith Holofernes. Gesungen wird auf deutsch und so steht die CD auch für meine neu entdeckte Begeisterung für deutschsprachige Independent Bands wie Virginia Jetzt!, Tomte, Superpunk, Sportfreunde Stiller oder Bazooka Cain. Auf "Die Reklamation" auch eines meiner absoluten Lieblingslieder im Jahr 2003: "Aurélie". Tolle Gute Laune Nummer mit lustigem Text zum Mitsingen.

 
Letzte Robi und Schrecki Clubparty (2. August)

ClublogoGegen Ende des Jahres 1991 gründete ich den Robi und Schrecki Club. Dort gab es Zeichnungen von Robi und Schrecki, später auch eine Clubzeitschrift und 1995 das erste mal eine Clubparty. Das ganze lief im familliären Kreis, nur vereinzelt nahmen auch Freunde von mir teil. Bei einer Clubparty wurden Spiele ausgetragen und der beste Teilnehmer wurde zum Clubchamp geehrt und erhielt einen kleinen Preis. Dieses Jahr fand dann zum letzten Mal die "Bombastischen Clubparty" statt und der Robi und Schrecki Club fand so nach fast 12 Jahren ein schönes Ende.

 
EJC 2003 (5. - 13. August)

Dänischer StrandDie Reise nach Dänemark zur Europäischen Jonglierconvention wurde für mich zum schönsten Ereigniss in diesem Jahr. Zusammen mit Freunden über eine Woche unterwegs, verbunden mit der Möglichkeit, Valerie und Cora endlich besser kennenzulernen - schon meine Vorfreude war groß und wurde kaum enttäuscht in manchen Dingen gar übertroffen. Wir hatten viel Spaß und haben vor dem Schlafen gehen oft noch interessante Geschichten erzählt bekommen, Jongliert wurde natürlich auch. Das schöne Wetter, die guten Möglichkeiten zum Jonglieren, die schönen Shows, die interessanten Workshops und vor allem die nette Gesellschaft von Valerie, Cora, Laura und Martin machten die neun Tage für mich zu einem unvergesslichen Erlebniss. Im September ging es dann nochmal auf eine Convention in Muggensturm, auf der wir auch viel Spaß hatten. Dort waren dann auch Erik und Björn mit von der Partie.

 
Sommerurlaub in der Lüneburger Heide (Ende August)

Wilseder BergZum Abschluss des Sommers gings mit meinen Eltern nochmal für eine Woche nach Schneverdingen (Lüneburger Heide) zum Radfahren. Schon am ersten Tag fühlte ich mich vollkommen fehl am Platz. Meine Eltern gehörten schon zu den jüngeren Urlaubern, in meinem Alter weit und breit keiner zu sehen. Beim Radfahren schlief mein Vater dann meistens fast ein, was er zu Recht auch aufs Rad schob, mit mir die Räder tauschen wollte er aber dennoch nicht. Nach einigen Tagen hatte ich mich jedoch an die Umstände gewöhnt und konnte die geruhsamen Tage etwas mehr genießen. Einen Tag vor unserer Abreise ging es dann nach Lüneburg, wo ich mich mit einer Freundin traf, die dort studiert. Ohne Frage der Höhepunkt des Urlaubs. Am Abend bekamen wir noch Besuch von Tante und Onkel und verbrachten einen ganz netten Abend, nur in der Nacht gedachte mein Onkel einen ganzen Wald abzusägen und raubte mir so meinen Schlaf. Zum Glück gings am nächsten Tag heimwärts!

 
Mein 21. Geburtstag (14. September)

Laura, Vali und Cora schenken Lars einen KuchenJuchhuu, endlich kann ich Bundeskanzler werden! Es gab natürlich andere Dinge über die ich mich wesentlich mehr gefreut habe, zum Beispiel darüber, dass ich meinen Geburtstag mit Freunden verbringen konnte und sie mir einen leckeren Kuchen schenkten (Nochmal danke, vor allem an die Bäckerin!). Etwa eine Woche später kam es dann zur richtigen Geburtstagsfeier mit meinen Freunden und fast alle waren gekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Zusammen haben wir einen lustigen Abend, inklusive einer Schlacht mit Haargummis, verbracht.

 
Studium - die ersten Monate (September - Dezember)

Copyright FH WiesbadenAm 22. September ging es los mit meinem Studium der Sozialen Arbeit an der FH Wiesbaden. Von Anfang an fühlte ich mich dort recht wohl. Eine gute Betreuung, einige sympathische Dozenten mit teilweise recht interessanten Lehrveranstaltungen und nette Mitstudenten zeichneten sich dafür verantwortlich. Mit der Zeit ging das Interesse zwar etwas verloren und der Streik gegen die Studiengebühren brachte die Lehrveranstaltungen dann auch für einige Zeit zum Erliegen. Im Großen und Ganzen bin ich aber recht zufrieden, mich für ein Studium an der FH Wiesbaden entschieden zu haben.

 
Mein Kinoflim des Jahres (November)

Findet Nemo"Findet Nemo" ist für mich ganz klar der Kinofilm des Jahres: Clownfisch Nemo wird vor den Augen seines Vater Marlin von einem Taucher entführt und landet im Aquarium einer Zahnarztpraxis in Sydney. Marlin macht sich zusammen mit der Doktorfischdame Dorie auf die Suche nach Nemo. Unterdessen versucht Nemo mit Hilfe der anderen Bewohner des Aquariums aus diesem zu flüchten. "Findet Nemo" ist lustig und spannend und wurde mit viel Liebe zum Detail erstellt. Pixar hat sich mal wieder selbst übertroffen!

 
Streik an der FH Wiesbaden (27. November - 16. Dezember)

FH Wiesbaden begräbt den SozialstaatAus aktuellen Anlässen kam es zum Streik der Studierenden der FH Wiesbaden gegen Studiengebühren und Sozialabbau. Bevor es aber soweit war kam es bereits im Oktober zu einer Demo gegen den Sozialabbau durch Roland Kochs Sparpaket mit fast 10.000 Teilnehmern und im November dann zu einer Großdemo mit fast 50.000 Teilnehmern gegen RoKo´s Sparpaket. An beiden Demos habe ich teilgenommen. Zuvor habe ich in meinem Leben erst einmal an einer kleinen Demo teilgenommen. In Folge unseres Streiks sollte es dann noch zu zwei weiteren Demos gegen Studiengebühren kommen, die aber mit nur 800 bzw. 300 Teilnehmern eher enttäuschend waren. Auch der Streik an der FH Wiesbaden verlief eher schleppend. Fast nur Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit nahmen am Streik teil und selbst in diesem Studiengang beteiligten sich nur wenige aktiv am Streik, viele blieben einfach nur zu Hause. Dennoch kam es zu einigen kreativen, lustigen und interessanten Aktionen. So beerdigten wir den Sozialstaat und sangen umgetexte Weihnachtslieder gegen Roland Koch, andere veranstalteten einen symbolischen Rückwärtslauf durch die Fussgängerzone oder eine Reiseführung im Stadtbus zu den sozialen Einrichtungen, die von Kochs Kürzungen betroffen sind. Zudem wurden teils recht interessante Vorträge organsiert, wie eine Podiumsdiskussion zwischen Jusos, Junger Union und Junge Liberale oder ein Vortrag unseres Dekan Michael May. Ich selbst habe mich meist auch eher nur passiv am Streik beteiligt, aber dennoch bei manchen Aktionen mitgemacht. So war ich auch am Weihnachtssingen gegen Roland Koch auf dem Weihnachtsmarkt beteiligt, wo es dann auch zur Begegnung mit einem netten Polizisten kam, der die ganze (nicht erlaubte) Aktion auflöste, Personalien aufnahm und Anfangs gar mit Strafanzeige drohte. Es kam dann noch zu einer netten Diskussion mit dem Polizisten und zwei weiteren, die auch noch eintrafen. Im Endeffekt war es dann tatsächlich ganz nett, als sich herausstellte, dass die Polizisten gewisses Verständnis für uns hatten und selbst heraushören ließen, dass sie vom Koch alles andere als begeistert sind. Besonders der eine etwas jüngere Polizist war irgendwie lustig. Am Ende meinte dann der eine Polizist, die ganze Aktion sei jetzt offiziell aufgelöst und auf Strafanzeige würde verzichtet, wovon ich prinzipiell zwar schon die ganze Zeit ausging, war aber trotzdem nochmal gut zu hören. Platzverbot wurde uns für diesen Abend dennoch erteilt, da ich aber sowieso nach Hause wollte, war mir das auch egal. Zum Abschluß des Streiks kam es dann nochmal zu einer Streikparty, wo ich erst beim Getränkeverkauf mithalf und dann überraschend doch noch länger blieb und so zum Glück den tollen Auftritt der hessischen Reggaeband Cashma Hoody nicht verpasste. Fazit: Möglicherweise hat der Streik nicht viel gebracht, er hat aber dennoch oft Spaß gemacht und war sicherlich eine sehr interessante und mitunter auch lehrreiche Aktion.

 
Mein Fazit für das Jahr 2003

Im Rückblick war 2003 ein sehr schönes Jahr mit vielen lustigen, interessanten, schönen und auch unverhofften positiven Ereignissen. Dennoch blieben viele meiner Träume und Hoffnungen unerfüllt. All diese können aber immernoch verwirklicht werden und das lässt mich positiv ins kommende Jahr schauen. Vielleicht würde es schon reichen, wenn nur eine Person mehr von meinen Träumen wüsste um meinen momentan größten Traum zu erfüllen. Wie dem auch sei, die Vorsätze für 2004 sind gefasst, nun heißt es abwarten was kommt ...

© Lars Rindfleisch

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